
Mindbodycircle-Training bedeutet für unsere Teilnehmer, Ihr Wohlbefinden selbst regulieren und damit ihre Gesundheit positiv beeinflussen zu können. Aber wir können nur regulieren, was wir bewusst wahrnehmen.
Bei anhaltenden Stress hat unser Organismus nur die Möglichkeit durchzuhalten, indem er das, was uns stresst ausblendet oder verdrängt. Wenn wir nicht regelmäßig selbst dafür sorgen, dass wir unseren Stresslevel ausgleichen, kann uns das zur Falle werden. Wenn wir nicht mehr spüren, was uns belastet, machen wir einfach weiter. Und wenn mit der Zeit die Leistungsfähigkeit nachlässt, müssen wir uns noch mehr anstrengen. Für viele ein Teufelskreis.
Wie gut kann ein Mensch, der ständig im Stress (=Überlebensmodus, aus Sicht des Körpers) ist, noch gut durchdachte Entscheidungen fällen oder Probleme lösen? Auch Kreativität braucht einen entspannten Geist, deshalb haben viele von uns unter der Dusche z.B. ihre besten Ideen.
MindBodyCircle und der Embodiment-Ansatz
Embodiment (dt.: Verkörperung, Inkarnation) bezeichnet das Zusammen- und Wechselspiel von Geist/Mind, Körper (daher "Mindbody") und unseren Emotionen. Da sich alles gegenseitig bedingt, wirkt sich Vernachlässigung eines Bereiches auch auf die anderen Bereiche aus.
Wir wollen vor allem die Vorteile dieses Zusammenspiels positiv für uns nutzen lernen.
Viele Menschen leben sehr verkopft und haben den Kontakt zu ihrem Körper verloren im hektischen Alltag. Damit vernachlässigen sie einen gesunden Umgang mit ihrem Körper.
Wer Stress erlebt, blendet bewusstes Denken und seinen Körper aus, das stammt evolutionär bedingt noch aus dem Zeitalter der vielzitierten Urmensch vs Säbelzahntiger:
Bei Lebensgefahr dauert bewusstes Denken zu lange: Unser (evolutionäres) Nervensystem sichert unser Überleben und kappt diese Möglichkeit, in dem es umschaltet auf Stammhirn mit Reaktionsmöglichkeit Fight, Flight oder Freeze. In dieses Überlebens-Programm können wir nicht willentlich eingreifen, wir kriegen es oft nicht mal bewusst mit.
Dabei kennt unser Körper keinen Unterschied, ob wir wirklich in Gefahr sind oder nur an eine Gefahr denken (sich z.B. Sorgen machen).
Eine "echte" Gefahrensituation ist aber meist ein abgrenzbares Erlebnis, das heißt, der Säbelzahntiger ist besiegt oder weg, und der Mensch kann sich wieder regenerieren.
Im Gegensatz dazu erlebt unser Nervensystem unsere heutigen "Säbelzahntiger" aber jederzeit und überall z.B. als Zeitdruck und Spannung am Arbeitsplatz, Spannungen in Familie/Partnerschaft, Geld- oder Gesundheitssorgen, Nachrichten über die Medien. Dazu ständige Erreichbarkeit, die Situation im Außen und wie sie über die Medien kommuniziert werden (zur Zeit dieses Artikels im April 2021 seit einem Jahr die Corona-Situation) und und und ..
Diese Säbelzahn-Umstände im Außen ruhen nicht, und so ruht unser Körpersystem auch nicht - von allein. Wir müssen heute lernen, unsere innere Balance zu finden, unabhängig davon, was im Außen passiert. Uns selbst zuhören und (wieder) spüren, um regulierend umzugehen mit unseren Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen während des All-Tags.
Auch körperliche Bewegung kommt bei vielen zu kurz im Alltag, obwohl wir meist ganz natürlich Lust auf Bewegung haben. Selbst Kinder bewegen sich heute immer weniger, manche können nicht mehr einfachste Bewegungsabläufe, wie z. B. einen Purzelbaum schlagen oder rückwärtsgehen. Eine Sporteinheit 1-2 x die Woche kann dabei nicht aufholen, was wir im Alltag an Bewegung versäumt haben.
Dabei kann man lt Neurobiologen und Buchautor Gerald Hüther ohne seinen Körper nicht mal denken: In unserem Körper sind sämtliche Vorgänge eng verknüpft mit allen kognitiven, d. h. gedanklichen Vorgängen. Körperliche Bewegung und Intelligenz gehören zusammen, es gibt Gedächtnistrainings, die hauptsächlich über die Körperkoordination arbeiten.
Ein hilfreicher Anfang, um vom im-Kopf-sein wieder in seinem Körper anzukommen ist z.B. das bewusste Atmen. Der Fokus auf die Körperwahrnehmung beeinflusst unsere Gedanken und Gefühle mit (#Embodiment). Denn wir können uns nicht gleichzeitig auf unseren Atem konzentrieren und dabei an etwas Bestimmtes denken. So stoppt der Gedankenfluss, und es kehrt innerlich Ruhe ein.
Wahrnehmungsfilter als Selbstschutz, um Stress auszublenden
Wenn wir in den Trainings wieder bewusstes Wahrnehmen praktizieren, kann das Erlebte aber auch stresshaft empfunden werden. Manche unserer Teilnehmer, die lange im Stressmodus verharrt waren, fühlen sich fast überwältigt von dem, was sie wahrnehmen, wenn sie nur den Fokus auf ihren Körper richten während einer angeleiteten Übung. Für manche sind es mehr Bilder, andere haben eher Gedanken oder Empfindungen. Wir alle nehmen typspezifisch unterschiedlich wahr.
Der Mensch ist ein erstaunlich anpassungsfähiges Wesen; Im Überlebensmodus kann unser Körper zum Selbstschutz Schmerzen komplett ausblenden, bis wir in Sicherheit sind.
Wer die Signale seines Körpers im Alltag immer wieder ausblendet, tut das zwar im weitesten Sinne auch als Selbstschutz, verwehrt ihm aber die Möglichkeit zur notwendigen Regulierung.
Wichtig: Wahrnehmung von Bewertung trennen
Viele Menschen klagen, dass sie ihre Gedanken nicht abschalten können. Sie grübeln, machen sich ständig Sorgen, oder die Gedanken rasen und kreisen ihnen im Kopf, vor allem auch nachts. Man nennt das einen "Monkey Mind" haben. Sich vornehmen, das Denken anzuhalten, hilft meist nicht, denn Monkey Mind hat sich unbewusst verselbständigt durch jahrelanges "Training". Hier braucht es eine andere Strategie.
Unser Monkey Mind begleitet viele unserer Empfindungen mit einer Bewertung. Man spürt vllt etwas Müdigkeit - schon wird unser Monkey darüber werten, ob das jetzt z.B. angebracht wäre, oder er wertet den Mensch selbst komplett ab.
Schlimm daran ist, dass man sich die meisten Gedanken noch selbst glaubt. Dabei produziert unser Monkey im Kopf häufig auch Gedanken-Müll der uns belastet, wenn wir nicht bewusst etwas dagegen tun.
Wenn wir unseren Monkey Mind gewähren lassen, sind wir aber erstens schon wieder im Kopf und nicht mehr im (Körper-) Wahrnehmen dessen, was gerade ist.
Und zweitens können bewertende Gedanken ihrerseits Stress auslösen, was viele Menschen dazu veranlasst, ihre Empfindungen wieder zu verdrängen.
Menschen, die mal schwerer erkrankt waren berichten häufig, dass sie längere Zeit vorher die Warnzeichen ihres Körpers ignoriert haben.
Dann wurden sie von ihrem Körper regelrecht gezwungen, sich die Zeit für ihn zu nehmen. Erst durch die Krankheit konnte vieles, was vorher verdrängt wurde, ans Licht kommen, um zu heilen.
WAHRNEHMUNG wörtlich nehmen: Das Wahre annehmen
Etwas wieder bewusst wahrnehmen zu können, darum geht es unter anderem auch bei der Behandlung von Burnoutpatienten. Dann müssen ManagerInnen z.B. Pferde streicheln und barfuß im Gras laufen, um (sich) wieder bewusst zu spüren.
Da viele Teilnehmer bei den Körperbewusstseins-Übungen wieder wahrnehmen, was sie lange verdrängt haben, legt Mindbodycircle großen Wert darauf, dass wir die Fähigkeit trainieren, mit dem, was wir wahrnehmen, auch gut umgehen zu können.
Im Verlauf der 7 Themeneinheiten lernen wir, uns wieder besser und früher wahrzunehmen. Das kommt uns auch positiv zugute, denn bessere Wahrnehmung erhöht ja auch unsere Genussfähigkeit für die schönen Dinge des Lebens. Damit hier auch schon der Hinweis auf die Themeneinheit 7.
Energy goes where attention flows
Unser Körper ist immer im Hier & Jetzt, er kann nicht "lügen". Wenn wir frühzeitig auf ihn hören lernen, wird sein Weg uns immer zu Wohlbefinden und besserer Gesundheit führen.
Energy goes where attention flows
Unser Körper ist immer im Hier & Jetzt, er kann nicht "lügen". Wenn wir frühzeitig auf ihn hören lernen, wird sein Weg uns immer zu Wohlbefinden und besserer Gesundheit führen.