Zeit der Sinne und der Lebenslust
Im Mai erwacht die Lebenskraft überall. Nichts steht der Entfaltung des Lebens mehr im Weg. Vertrauen in die Wärme und das Licht.

Die Themen im Mai
Von den intensiven Düften, den leuchtenden Farben und dem Genuss wilder Kräuter werden alle Sinne angesprochen. Zeit also, einzutauchen in die Welt der Sinne. Spazieren durch die Natur und riechen, schmecken und spüren das sich sinnlich entfaltende Leben.
Mahlzeiten schmecken intensiver, wenn wir jeden Bissen, vielleicht sogar mit geschlossenen Augen, genießen, den Geschmack und den Geruch der Speisen auf uns wirken lassen.
Wie duftet der Frühling? Wie riecht es nach einem leichten Regen?
Bekommst du auch manchmal eine Gänsehaut oder juckt es dich buchstäblich in den Fingern, etwas zu tun?
Nutzen wir unsere Sehfähigkeit bewusst, in dem wir hinsehen was geschieht, und vor nichts die Augen verschließen. Sperren wir die Ohren auf und hören hin, wer uns wirklich etwas zu sagen hat.
Was sich in der gesamten Natur entfaltet, das bringt auch unser eigenes Leben in Schwung. Die Lust auf Leben, auf Genießen drängt wieder mit voller Macht ins Leben. Die „Frühlingsgefühle“ zeigen einmal mehr, dass auch wir zutiefst ein Teil der natürlichen Kräfte sind.
Achtsamkeit - Impuls zur Gehmeditation in der Natur mit allen Sinnen
Am schönsten ist das in der freien Natur oder im Wald. Jeder längere oder kürzere Geh-Weg (Spaziergang oder z.B. Weg zum Parkplatz) lässt sich für einen solchen Ausflug der Sinne nutzen. Es gilt: Solange oder so kurz, wie es dir Freude macht, Hauptsache neugierig und spielerisch, und dein Kopf hat mal Pause.
Während wir gehen, fokussieren wir nacheinander jeweils auf nur einem Sinn nach dem anderen, und führen später alle Sinneswahrnehmungen wieder zusammen:
Richte deine Aufmerksamkeit nach innen, nimm ein paar bewusste Atemzüge, während du anfängst du laufen. Weite dann deine Aufmerksamkeit aus auf den ganzen Körper.
Wie fühlt sich der Boden an unter deinen Füßen beim Gehen?
Wie fühlt es sich an, zu gehen? Gib dir Zeit, das nachzuspüren.
Nach einer kleinen Weile richte deine Aufmerksamkeit ganz auf das, was du siehst.
Schau dich aufmerksam um - mit weichem Blick - was gibt es alles zu sehen?
Schau die alles so an, als sähest du alles zum allerersten Mal.
Was gibt es Schönes? Welche Farben?
Nimm das Spiel zwischen Licht und Schatten wahr in den Bäumen mit seinen neuen noch hellgrünen Blättern.. Was bemerkenswertes kannst du entdecken? Nimm auch bewusst in 3D wahr, d. h. schaue auf etwas in deine Nähe und dann wechsle deinen Blick und auf etwas weiter weg.
Unser Blick ist oft begrenzt auf Dinge in unserer Nähe oder durch Bildschirme (2D). Ein bisschen „Auslauf“ für unseren Blick beim Schauen, auch in die Ferne, tut unseren Augen wohl. Lassen dich spielerisch ein und sei neugierig darauf, mehr zu entdecken..
Geh Sie nach einer kleinen Weile weiter mit deiner Aufmerksamkeit zu deinen Ohren, deinem Gehör. Was nimmst du an Geräuschen wahr?
Welche Tiere kannst Sie hören?
Versuche mmer noch weitere Geräusche zu erlauschen..
Und wo befinden sich die Geräusche von dir aus?
Bewegen sich die Geräusche? Wie weit von dir weg?
Kommen sie näher oder bewegen sie sich weg?
Unser Gehörsinn „verflacht“ häufig im Alltag und wir sind dann gar nicht mehr gewahr, wieviel wir von unserer Umwelt mit unseren Ohren wahrnehmen. Wir können unsere Ohren nicht verschließen, sie sind stets allen Geräuschen ausgesetzt. Hier lauschen wir nun bewusst zum Vergnügen und voller Neugier.
Und weiter danach gehts zu deiner Nase und dem Riechsinn. Wonach riecht es alles um dich?
Wie verändert sich der Geruch während des Weges?
Gibt es bekannte, weniger bekannte Gerüche?
Kommen dir Erinnerungen in den Sinn?
Wenn ja, in welcher Art: In Form von Bildern, Geräuschen/Stimmen oder Emotionen?
Gibt dir die Zeit und fokussiere weiter auf Gerüche.
Unser Riechsinn ist ein wirkmächtiges Organ. Er beeinflusst (oft unbewusst) auch unsere Stimmung. Wir gewöhnen uns meist schnell an einen Geruch und nehmen ihn dann kaum noch wahr. Dabei kann bewusstes Hin-Schnuppern in der Natur, oder an Essens-Kräutern oder Duftölen unsere Lebenssinne wecken.
Danach verlagere deine Aufmerksamkeit auf das Spüren mit deiner Haut.
Wie fühlt sich die Luft an auf Deiner Haut? Strecke deinGesicht bewusst in die Luft, wie spürt sich das an? Nimmst du Temperaturunterschiede wahr?
Wenn es schon warm ist und du lockere Kleidung trägst, wo und wie spürt sich die Luft direkt auf der Körperhaut an?
Bringe zum Abschluss dieser Gehmeditation nochmal alle Sinne zusammen. Spüre deinen Körper ganz bewusst, und nimm beim Laufen den Boden unter deinen Füßen wahr.
Schaue dich ganz bewusst noch einmal um, nimm alle Geräusche wahr, alle Gerüche und spüre die Luft auf deiner Haut.
Schließe Sie diese Übung ab mit ein paar ganz bewussten Atemzügen.
Gehe dann ganz „normal“ weiter. Wie anders fühlt es sich jetzt an?
Bevor du die Gehmeditation beendest und deinen Alltag fortsetzt: Halte noch einen Moment inne, spüre nach, was du vielleicht gerade erlebt hast.. und nimm' einige schöne Aspekte davon mit dir..
Quelle:
Text (außer der Gehmeditation) nach Idee und teilweise zitiert aus „Der Jahreskreis“,
Martina Kaiser