Zeit des Lichtes in der Dunkelheit

Die energetische Qualität des Dezember steht im Zeichen der Dunkelheit. Zeit auch für uns, einen Gang zurückzuschalten und wie die Natur um uns herum zur Ruhe zu kommen.
Themen im Dezember: Sich selbst stärken
Viele Menschen erleben in dieser Zeit eine gefühlt ansteigende Geschwindigkeit, mit der wir auf Weihnachten & Jahresende zugehen. Es muss und will bis dahin noch so viel erledigt werden.
Mit Blick und im Rhythmus der Jahreszeit eignet sich der Dezember allerdings dafür, neben all der Geschäftigkeit im Außen, für uns im Innen bewusst mal einen Gang zurückzuschalten und wie die Natur um uns herum zur Ruhe zu kommen. Nicht umsonst ist der dunkle & Natur-stille Dezember eine Zeit der Besinnung, des Nachsinnens und Reflektierens über das eigene Leben.
Nimm & finde dir Zeit für dich und plane dir Mußezeiten ein: Deine persönliche Me-Time, und sei sie noch so kurz; auch hier geht Qualität vor Quantität.
Das heißt konkret, lese das Buch, das Du vielleicht schon lange auf dem Nachttisch hast, oder gib dich kreativen Tätigkeiten hin, tue etwas, das dir Freude macht. Oder vielleicht gestaltest du Weihnachtskarten und Weihnachtsbaumschmuck selbst.
Um auch die Zeit für sich und solche Mußezeiten - eine „Me-time“ - zu finden, hilft es manchen, die Zeit dafür im Kalender als festen Termin einzutragen, damit sie nicht durch andere Aktivitäten oder Arbeit verplant wird.

Meditationen, Rituale und Orakel sind ein Weg, um die dunkle Winterzeit positiv zu nutzen. Vermeide so weit es geht Stress, besonders vor Weihnachten, denn da wirkt er sich besonders negativ aus. Ruhe wird jetzt energetisch stark unterstützt und gibt dir
gerade in dieser Zeit neue Kraft.
Mit ein bisschen Vorplanung kann man vermeiden, bis kurz vor Weihnachten noch mit Geschenkekaufen etc. in überfüllten Geschäften zu verbringen. Das schönste Geschenk, welches wir unseren Lieben machen können, ist ohnehin, ihnen unsere Zeit und unsere volle Aufmerksamkeit zu schenken.
Die Dunkelheit annehmen
Die Dunkelheit erfasst uns im Dezember äußerlich ebenso wie innerlich. Folgen wir der Energie, so lassen wir zu, dass wir ganz eintauchen in die Finsternis. Was wir im Herbst mit dem Fallen der Blätter an Ehrlichkeit zu uns selbst und Wahrhaftigkeit im Umgang mit unseren Stärken und Schwächen aufgebaut haben, findet nun, in der Dunkelheit eine neue Qualität.
Obwohl die Abwesenheit von Licht für unsere Seele und unseren Körper genauso wichtig ist wie das Licht selbst, fürchten viele Menschen die Dunkelheit. Dank des elektrischen Lichtes erleben wir sie fast nie mehr unerwartet. Jede Finsternis kann ausgeleuchtet werden bis in den letzten Winkel. Die Nacht, die uns als Kinder die Furcht vor dem Grauenhaften erfasste, dem wir uns auf Gedeih und Verderb ausgeliefert fühlten, ist dadurch kontrollierbar geworden.
Doch die geheimen, unaufgelösten Ängste in unserem Leben lassen sich auch im hellsten Licht nicht wirklich auflösen, sondern bestenfalls zurückdrängen in jene inneren Räume, die unser denkendes Bewusstsein gut verschlossen hält, solange wir wach und bei Verstand sind.
Kaum ist das Licht verloschen und die Kontrolle des Denkens erlahmt, schon gewinnen sie wieder an Boden.
Folgen wir der Dezemberenergie in die Nacht und widmen wir uns bewusst diesen inneren Räumen. Ergreifen wir die Gelegenheit und sinken hinein in jene Welt, in der nicht nur die Ängste, sondern auch die Fantasie, die tiefen Gefühle und unsere größte innere Kraft wohnt, und an deren tiefsten Grund unser individuelles Ich verbunden ist mit jenem umfassenden Sein, das alles in sich enthält.
Wie im Märchen gelangen wir zu den unermesslichen Schätzen unserer eigenen Persönlichkeit erst dann, wenn wir auch vor den dunklen Höhlen nicht zurückschrecken von denen wir wissen, dass unsere Ängste und Schwächen darin wie Ungeheuer lauern. Wer sich wie die Märchenhelden dem Schrecklichen stellt, kann es überwinden und die Schätze heben in die Schatzkammer eines freien Herzens, das sein Licht ebenso kennt wie einen Schatten.
Der Hoffnung Raum geben
Die Wende kommt immer dann, wenn sie am dringendsten gebraucht wird. Am 22. Dezember wendet sich das Blatt und die Sonne ändert ihre Richtung. Es geht wieder bergauf mit dem Tageslicht. Der Dezember lehrt uns damit, dass auch die schlimmste Dunkelheit irgendwann ihr Ende findet, auch die schwerste Krise vorübergeht. Im Zentrum des Schattens wendet sich die Energie und das Neue wird geboren.
Um heil und ganz zu sein oder wieder zu werden, gestehen wir auch der Dunkelheit ihren Ort zu. Innerlich wie äußerlich gehört ihr die Hälfte des Kreises. Die Dunkelheit wird geboren, wenn das Licht am hellsten strahlt zur Sommersonnwende am anderen Ende des Kreises. Beide Pole bedingen einander und haben ihren notwendigen Platz und ihre Berechtigung.

Der Text enthält zitierte Passagen aus „Der Jahreskreis“,
Martina Kaiser